Alles, was man erfindet ist wahr

Prof. Michel Melenhorst, Jurriaan Molenaar, Glenn Melenhorst

Eine Dokumentation von Rabia Ersoy

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Marcel Kaspar

Habt ihr jemals ein backendes oder zielstrebiges Haus gesehen?

Monotoner Sichtbeton und ständige Tristesse oder individuelle, formschöne und lebendig anmutende Bauwerke? Dieses Gedankenspiel könnte die Grundlage des vom Detmolder Professor Michel Melenhorst initiierten Projekts sein, bei dem die angehenden Architekt:innen und Innenarchitekt:innen der Technische Hochschule Ostwestfalen-Lippe den Weg zu kreativen, neuen Gebäudekonzepten auf experimenteller Ebene erarbeiten.

Ordentlich, ruhig, zielstrebig und pünktlich. Eigenschaften, die wir vielen Menschen zuschreiben können. Doch wie würden Sie Ihren idealen Freund beschreiben? Mit dieser Aufgabe begann die Projektvorbereitungsphase, bei der gewünschte Charakterstärken als Vorbereitung auf die weiteren Prozesse definiert werden mussten.

Das verliebte Fachwerkhaus

Wird Ihnen auch warm ums Herz, wenn Sie eine liebevoll gestaltete Gebäudefassade betrachten? Haben Sie schon einmal einen Raum als kalt empfunden, obwohl er gut geheizt war? Unbewusst assoziieren wir menschliche Eigenschaften - sowohl positiv als auch negativ - mit Dingen, die eigentlich sachlich neutral sind. Aber warum eigentlich sind Gebäude sachlich neutral, wo Sie doch vom Menschen für Menschen konzipiert und errichtet werden? Mit dieser Fragestellung starten die Projektteilnehmer:innen in den ersten Tag und suchten menschliche Eigenschaften aus frei wählbaren Gebäuden ihrer Umgebung.

Die Transformation

Bei der Realisierung der grafischen Darstellung von Eigenschaften wurden verschiedene Prozesse der Visualisierung entwickelt, bei denen menschliche Wesenszüge zunächst mit einer vertrauten Tonfolge von Musikinstrumenten wiedergegeben wurden. Anschließend wurden räumliche Objekte nach gleichem Prinzip gebaut.